In Norwegen und Schweden wurden in der ersten Septemberhälfte 2024 an mehreren Messstationen Spuren von Cäsium-137 in der Luft gemessen. Aufgrund der sehr niedrigen Werte besteht keine Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung sowie für die Umwelt in Europa.
Laut der satellitengestützten Erfassung von Waldbränden durch den Copernicus-Dienst für Katastrophen und Krisenmanagement der Europäischen Union gab es zwischen 3. und 8. September 2024 vermehrt Waldbrände in der Sperrzone rund um Tschernobyl. Berechnungen durch den Kanadischen Wetterdienst haben bestätigt, dass der Ursprung der leicht erhöhten Messwerte in Nordeuropa, höchstwahrscheinlich in der Region um Tschernobyl liegt. Während der Waldbrände herrschte eine Wetterlage mit einer Luftströmung in Richtung Nordwesten.
Hintergrund: Spuren von Cäsium-137 in der Luft treten aufgrund wiederkehrender Waldbrände in der Sperrzone um das ehemalige Kernkraftwerk Tschernobyl in größerer Entfernung öfters auf. Die Böden sind wegen des Reaktorunfalls im Jahr 1986 mit Cäsium-137 kontaminiert, das durch Waldbrände aufgewirbelt und über die Luft verbreitet werden kann.
In Österreich wurden keine erhöhten Messwerte von Cäsium-137 nachgewiesen
Im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) betreibt die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) ein laborgestütztes Überwachungssystem, das die bodennahe Luft in Österreich kontinuierlich auf Radioaktivität überwacht. Aufgrund der Empfindlichkeit der Labormessungen können selbst Spuren radioaktiver Stoffe nachgewiesen werden.
Die Auswertungen in Österreich zeigten keine erhöhten Messwerte.
Aufgrund der Wetterlage mit einer vorherrschenden Luftströmung in Richtung Nordwesten während der Waldbrände konnten Spuren von Cäsium-137 nur in Nordeuropa nachgewiesen werden. Bei den sehr niedrigen Cäsiumwerten- sind jedenfalls Auswirkungen auf die Bevölkerung und die Umwelt in Nordeuropa auszuschließen.
In Österreich wurden keine erhöhten Messwerte von Cäsium-137 oder anderen künstlichen radioaktiven Stoffen nachgewiesen. Die Messwerte in Österreich und in anderen europäischen Staaten werden von der Abteilung Strahlenschutz im BMK laufend beobachtet.